Gästebuch


3 Kommentare:

  1. Liebe Leserinnen, liebe Leser,
    nun hat sich in Potsdam eine neue Situation für unser Vorhaben ergeben. Nur unserem Landrat ist es zu verdanken, dass unser Problem noch eine Lösungsmöglichkeit hat. Weiteres entnehmen Sie bitte unserer Pressemitteilung:
    Pressemitteilung der BI zur Verlegung der B96 in Fürstenberg/Havel:
    Unsere Bürgerinitiative kämpft nun seit 16 Monaten für die Verlegung der B96, um das Stadtzentrum vom belastenden Durchgangsverkehr zu befreien. Ziel war die über 9km lange Westumfahrung durch den Wald zwischen Drögen und Umspannwerk gemäß der Linienbestimmung aus Potsdam. Im Sommer machte das Ministerium aber dann seine weiteren Überlegungen vom ersten Spatenstich in Nassenheide abhängig. Da sich nichts tat, wandten wir uns im Januar an unseren Landrat Karl-Heinz Schröter. Seine Erkundungen ergaben, dass die Westvariante in den nächsten 20 Jahren nicht realisierbar sei. Deshalb ließ er ein Konzept für eine Kernumfahrung erarbeiten. Dieses nutzt die ehemalige Bahnlinie neben der Tankstelle bis zum Peetscher Weg, unterquert dort die Bahnstrecke, verläuft dann westlich von ihr über die Havel und die Brachfläche am Bahnhof und endet nach einer Unterführung südlich des ehemaligen Jochmontageplatzes wieder auf der jetzigen B96.
    Vorteile bestehen in der stadtnahen zweiten Havelbrücke, die gleichzeitig fußläufig nutzbar sein soll, in der Verkürzung der Strecke auf 3km, die Beseitigung von verwilderten Unrat- und Brachflächen sowie die Möglichkeit eines Parkplatzes für Touristen-KFZ und –busse westlich des Bahnhofes. Notwendiger Lärmschutz wird vorgesehen werden. Die vom Landkreis angedachten Straßenkreuzungen wurden jedoch vom Ministerium verworfen und im Interesse der schnellen Passierbarkeit durch Brücken ersetzt. Dadurch erhöht sich der vom Kreis mit ca.15 Mill.€ angesetzte Finanzbedarf.
    Erschüttert waren wir von der Aussage des Ministers am 9.5., dass für ihn die Fürstenberger Westumfahrung schon lange gestorben war wegen der hohen Inanspruchnahme von Natur, wegen der Finanzprobleme durch die Orientierung des Bundesministers auf den Nachholebedarf in den alten Bundesländern und wegen des noch nicht so erheblichen Verkehrsaufkommens in Fürstenberg. Dem letztgenannten Argument widersprach unser BI-Mitglied Jochen Kühn heftig und argumentierte auch mit der zu erwartenden weiteren Erhöhung durch die PKW-Autobahnvignette nach 2013. Die kämpferische Haltung unseres Landrates bewegte den Minister schließlich dazu, seine Fachabteilung mit einer Machbarkeitsstudie für die vorgelegte Kernumfahrung zu beauftragen. Diese Variante sehen wir als letzte Chance an, um unsere Innenstadt in absehbarer Zeit zu entlasten. Nicht an fehlender Akzeptanz in der Region, sondern an den Zwängen der Landesregierung ist die Westvariante gescheitert. Diesbezüglich berichtigte Landrat Schröter in der Presse schon die offizielle Erklärung des Ministeriums.
    Nun liegt es am Fürstenberger Stadtparlament, die Realitäten anzuerkennen und der Stadtverwaltung die neue Richtung vorzugeben. Es ist Eile geboten, da die Unterlagen für die Einordnung in den nächsten Bundesverkehrswegeplan bis 2013 vorliegen müssen.
    In Potsdam wartet man bestimmt nur darauf, dass die Fürstenberger sich wieder einmal nicht einig werden. Denn dann hätte sich jede B96-Verlegung für uns erledigt und damit die weitere touristische und gewerbliche Entwicklung unserer Stadt. Wollen wir der Jugend das antun?
    Auf der Basis von über 1500 Unterschriften kämpfen wir jedenfalls weiter für die Entlastung unserer Innenstadt vom Durchgangsverkehr. Wir bleiben dran!

    Gerd Palm
    Sprecher der BI „B96 raus“

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  2. Sehr geehrter Herr Palm

    Als Bewohner von Steinförde mit 2. Wohnsitz stimme Ihren Plänen, eine baldige Westumfahrung von Fürstenberg zu erreichen, nicht zu.


    1. Die Planung beruht auf Plänen, die vor Fertigstellung der A 20 erstellt wurden

    Schon zu DDR-Zeiten gab es Pläne zur Realisierung einer Westumfahrung. Das Gutachten des Brandenburgischen Landesamtes für Verkehr und Straßenbau aus dem Jahre 1996 formulierte als Zweck der Westumfahrung:

    „Anlass dieser Untersuchung ist der Bundesfernstraßenbedarfsplan, in welchem der zweibahnige (vierstreifige) Ausbau der B 96 von Berlin nach Stralsund mit Anschluss an die entstehende BAB 20 vorgesehen ist.“(Seite 3)

    „Ein Ziel der Ortsumfahrung Fürstenberg ist:
    eine leistungsfähige Nord-Süd-Verbindung Berlin-Stralsund im Zuge der B 96 zu schaffen.“ (Seite 3)

    „Die Bedeutung der Bundesstraße B 96 als wichtige Verbindungsachse zwischen Berlin und der Ostsee wird voraussichtlich weiter zunehmen. Hieraus resultiert eine zu erwartende starke Zunahme des Personen- und Güterfernverkehrs.“(Seite 10).

    Diese Pläne stammen aus der zeit vor Fertigstellung der A 20.
    Seit Inbetriebnahme der A 20 hat die B 96 für PKW die Funktion einer schnellen Verbindung zwischen Berlin und der Ostsee verloren. Für PKW ist die Benutzung der A 20 erheblich zeitsparender.

    Das Problem für die Bewohner Fürstenbergs ist, dass von LKW die B 96 zum Teil als Durchgangsstrecke genutzt wird.

    Meiner Meinung nach sollte der Kern von zu ergreifenden Maßnahmen darin bestehen, den LKW-Durchgangsverkehr Berlin - Ostsee soweit wie möglich auf die dafür extra gebaute A 20 zu leiten.


    2. Auswirkungen der Ortsumgehung Fürstenberg (Westvariante)

    a) Naturerlebnis

    Die Ortsumgehung Fürstenberg wird den Straßenlärm in Fürstenberg erheblich senken. Deshalb verstehe ich natürlich die Motivation der Anwohner für die Aktion „B96 raus“.

    Andererseits wird dadurch viel Natur in Richtung Röblinsee, Peetschsee und Stechlin zerstört..

    Dies ist nicht nur schlecht für die Natur, sondern auch für die Fürstenberger.

    Wenn man nach dem Bau der Westumgehung Fürstenberg in Richtung Röblinsee, Peetschsee und Stechlin verlässt, wandert man die erste halbe Stunde nicht mehr in Richtung Seen, sondern in Richtung Westumfahrung. Man hört den Lärm der Straße und muss durch einen Fußgängertunnel unter der Westumgehung durchzwängen. Erst danach fängt dann langsam die ersehnte „Natur“ an. Notgedrungen werden sich die Fürstenberger dann eher Richtung Osten (Stolpsee) orientieren.

    Polemisch formuliert: Heute rühmt sich Fürstenberg eine „Wasserstadt“ zu sein, umgeben von Wäldern und Seen. Zukünftig wird es nur noch ein „Fürstenberg an der Westumfahrung“ geben.

    Ein negatives Beispiel ist für mich Braunlage im Harz mit der Ortsumgehung der B 4.
    Wenn man hier in westlicher Richtung Skilanglauf machen will, irrt man erst längere Zeit an der B 4 entlang, bevor man in die „Natur“ kommt. Seit es die Westumgehung von Braunlage gibt, fahre ich zum Skilanglauf nach Torfhaus oder Sankt Andreasberg, aber nicht mehr nach Braunlage.

    So wie der Einsatz gegen das Bombodrom richtig war, halte ich es auch für richtig, sich für den Erhalt der Natur zwischen Fürstenberg und Neuglobsow einsetzen.

    b) wirtschaftliche Auswirkungen

    Ich erwarte bei der Realisierung der Westvariante einen Rückgang des Umsatzes im Handel, weil umfahrende PKW-Fahrer nicht mehr mal schnell was einkaufen.

    Ich erwarte ebenfalls negative Auswirkungen für den Tourismus (s.o: „Fürstenberg an der Westumfahrung“)

    Teil 3 folgt gesondert zu viele Zeichen)

    Mit freundlichen Grüßen und Respekt vor den Aktivitäten Ihrer Initiative


    Bernhard Hoffmann
    Steinerne Furth 2
    OT Steinförde
    16798 Fürstenberg
    Tel: 0170 380 95 62
    Bernhard.hoffmann@berlin.de

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  3. Fortsetzung...

    3. Mögliche Maßnahmen zur Reduktion des Fernverkehrs

    a) Verlegung der E 251 auf die A 20

    Durch die Entwidmung der B 96 als Europastraße 251 wird insbesondere dem Fernverkehr deutlich gemacht, dass er nicht durch Neustrelitz, Fürstenberg, Gransee, Löwenberg gelenkt wird.

    b) Verhinderung des Maut-Ausweichverkehrs

    Nach meiner Beobachtung hat der LKW-Verkehr über die B 96 erheblich zugenommen seit Einführung der LKW Maut. Es ist dringend an der Zeit, dass die Politik diese negative Folge der Einführung der LKW-Maut einzugrenzen versucht.

    Meines Erachtens müsste auf Maut Ausweichstrecken eine doppelt so hohe Maut („Strafmaut“) wie auf der Autobahn eingeführt werden.

    c) Sperrung der B 96 für den LKW – Durchgangsverkehr

    Die Erlaubnis für den Regionalverkehr und Sperrung für den Fernverkehr ist bei einer so langen Strecke sicher schwer zu überwachen. Doch rechne ich damit, dass ein Durchfahrtsverbot für den LKW-Fernverkehr den LKW-Fernverkehr um 50 % senken könnte.

    d) Abkehr vom Konzept des vierstreifigen Ausbaus der gesamten B 96

    Wenn die B 96 nicht mehr die Funktion hat, den Fernverkehr aufzunehmen, braucht sich der Ausbau der B 96 nur noch an die Bedürfnisse des Regionalverkehrs anzupassen.

    Nach meiner Erfahrung nimmt der Verkehr auf der B 96 zwischen Nassenheide und Fürstenberg Stück für Stück erheblich ab (L 213 Nassenheide, K 6909 in Richtung Liebenwalde, B 167 Löwenberg, Gransee). Das Verkehrsaufkommen zwischen Fürstenberg und Gransee beträgt vielleicht noch 20% des Verkehrsaufkommens in Nassenheide, (jedenfalls wenn man den LKW-Fernverkehr rausrechnet.

    Es besteht meiner Meinung nach kein Bedarf an einem vierstreifigen Ausbau der B 96.
    Die Staus an bestimmten Stellen zu Spitzenzeiten lassen sich durch kleinere Maßnahmen erheblich reduzieren (z.B. dem Verkehrsstrom intelligent angepasste Ampelschaltung in Löwenberg; Verhinderung von Staus durch Abbieger an den Fisch- und Obstständen am Nordausgang von Teschendorf).


    Mit freundlichen Grüßen und Respekt vor den Aktivitäten Ihrer Initiative


    Bernhard Hoffmann
    Steinerne Furth 2
    OT Steinförde
    16798 Fürstenberg
    Tel: 0170 380 95 62
    Bernhard.hoffmann@berlin.de

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